Wettbewerbsergebnis

Zukunft Münster 2050: Jury prämiert Siegerentwurf für das Projekt der Baugenossenschaft Münster a. N. eG

Der Sieger für den städtebaulichen Entwurf sowie für die Realisierung des 1. Bauabschnittes steht fest: Das Büro PPAG architects aus Wien konnte das städtebauliche und architektonische Werkstattverfahren für das neue Quartier Moselstraße für sich entscheiden, das die Baugenossenschaft Münster am Neckar eG (BGM) in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) ausgelobt hatte.

Das Faltblatt zum Siegerentwurf


Am Mittwoch, 13. Juli 2022, hat das 17-köpfige Preisgericht begeistert den Wettbewerbsbeitrag des Büros aus insgesamt acht Einreichungen ausgewählt und bei 15 zu 2 Stimmen mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Der Jurysitzung war eine Bürgerpräsentation am Abend zuvor vorausgegangen, in der die Architektinnen und Architekten ihre Entwürfe vorab der Öffentlichkeit präsentiert haben. Die Arbeiten stießen auf reges Interesse und es entstand ein konstruktiver Austausch zwischen Planungsbüros und Bürgerschaft. Damit ist die BGM der Prämisse, die Bürgerschaft und vor allem auch die Mitglieder der Baugenossenschaft von Anfang bis Ende in das Vorhaben miteinzubeziehen, treu geblieben. Eine dem Verfahren vorgeschaltete Dialogreihe in Zusammenarbeit mit dem Büro Stadtberatung Dr. Sven Fries aus Ostfildern diente zur Konkretisierung und Abstimmung der Rahmenbedingungen und Zielsetzungen für die Auslobung des Werkstattverfahrens. Der vorbildliche Beteiligungsprozess und die aufgebaute Dialogkultur zwischen den unterschiedlichsten Akteuren sind das Besondere an diesem Projekt.

Michael-Rosenberg-Pohl, geschäftsführender Vorstand der BGM, ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis und blickt zuversichtlich auf die mutige Entscheidung für diesen starken Entwurf: „Mit dieser Arbeit haben wir uns auch für ein Büro entschieden, welches uns mit seiner Expertise und Erfahrung im Bereich des bezahlbaren und genossenschaftlichen Wohnungs- und Städtebaus bei dem anstehenden Transformationsprozess im Quartier gut begleiten wird. In dem vorgeschlagenen Konzept sehen wir großes Potenzial, ein zukunftsfähiges Wohn- und Lebensumfeld für unsere Mieter und Mieterinnen zu schaffen, mit viel Raum für gelebte Nachbarschaft und die genossenschaftliche Gemeinschaft.“ Vor allem das für die Baugenossenschaft wichtige Thema des Umzugsmanagements wird mit dem ausgewählten Entwurf gut gelingen. Schließlich ist es das erklärte Ziel der Genossenschaft, ihre Mieter und Mieterinnen, die zum Teil seit Jahrzehnten im Gebiet heimisch sind, innerhalb des Quartiers zu halten und umzuziehen.

Im Rahmen des Werkstattverfahrens, das durch die Project GmbH aus Esslingen begleitet wurde, sollten die teilnehmenden Büros zeigen, wie eine sozial verträgliche, ökologisch nachhaltige und ökonomisch tragfähige Quartiersentwicklung erfolgen kann, in deren Zug der öffentliche Raum im Plangebiet sich von der reinen Straße mit Parkierung zum Kommunikations- und Aufenthaltsort wandelt und nachbarschaftliche Begegnungszonen anbietet. Der Siegerentwurf reagiert auf die Ziele der Ausloberin in einer Weise, die dem Anspruch auf eine zukunftsfähige Transformation des Quartiers im Sinne einer modernen Neuinterpretation des genossenschaftlichen Gedankens auf der einen Seite und den vorgefundenen örtlichen Strukturen auf der anderen Seite gerecht wird. Zugleich waren Überlegungen zu Wirtschaftlichkeit, Energieversorgung und Erschließungseffizienz sowie zu flexiblen und anpassbaren Raumstrukturen wichtige Themen, um die Vorgaben an bedarfsgerechten, bezahlbaren Wohnraum zu erfüllen. Der zweite Preis ging an das Büro SESA aus Stuttgart, den dritten Platz vergab die Jury an bogevischs büro aus München.

Die Vorsitzende des Preisgerichts, Ina Laux, lobt das Verfahren und die Qualität der eingereichten Entwürfe: „Ein Wettbewerb ist das ideale Instrument, um für Ort und Aufgabe die optimale Lösung zu finden. Durch den direkten Vergleich unterschiedlicher Entwürfe werden Qualitäten sichtbar und können mit allen am Verfahren Beteiligten diskutiert und abgewogen werden. Der so entstehende Konsens überzeugt uns in einem mehrstufigen Prozess aus einem tollen Teilnehmerfeld die drei besten Projekte ‚herausgesiebt‘ zu haben. Der erstplatzierte Entwurf des Wiener Teams zeigt dabei auf herausragende Weise, wie es gelingt, Zusammenhalt und Zusammenleben baulich zu gestalten und für die Gemeinschaft einen Ort mit eigener Identität zu schaffen.“

"Die Baugenossenschaft Münster zeigt mit diesem Entwurf deutlich ihren Willen, hier ein innovatives Vorzeigequartier zu schaffen. Mit dem Entwurf besteht die Möglichkeit für die Genossenschaft, aber auch für den Stadtbezirk Münster ein neues Quartier mit hoher Wohnqualität und guten freiräumlichen Qualitäten zu schaffen", so Bürgermeister Peter Pätzold.

Andreas Hofer, Architekt und Intendant der IBA’27 sagt, das Projekt gebe eine überzeugende Antwort auf die Frage, wie genossenschaftlicher Wohnungsbau in die Zukunft geführt werden kann und welchen Beitrag Genossenschaften für die Stadtentwicklung leisten können. Hier entsteht mehr als eine Wohnsiedlung: Ein dichter Stadtbaustein, der die Vielfalt der Gesellschaft abbildet und ihr in einem dichten räumlichen Gefüge eine Bühne gibt. Darüber hinaus bietet es eine gute Grundlage, um drängende Themen wie die Bezahlbarkeit von Wohnraum, die Anpassung an den Klimawandel, Mobilitätsfragen und eine zukunftsfähige Versorgung mit erneuerbarer Energie vorbildlich anzugehen.

„Es ist ein Glücksfall für Münster, dass wir diese herausfordernde Aufgabe im Rahmen der IBA’27 mit allen Beteiligten angegangen sind und nun gemeinsam dieses tolle Projekt realisieren können“, sagt Manfred Kanzleiter, stellvertretender Vorsitzender der BGM.

Nun gilt es für die Baugenossenschaft, den Siegerentwurf gemeinsam mit dem beauftragten Büro, der Landeshauptstadt Stuttgart und der IBA’27 für das anschließende Bebauungsplanverfahren weiterzuentwickeln und den ersten Bauabschnitt zu realisieren, der bis zum Ausstellungsjahr der Internationalen Bauausstellung im Frühjahr 2027 fertig gestellt sein soll. Auch eine weitere Beteiligung und Einbindung der Mitglieder und der zukünftigen Mieter und Mieterinnen ist geplant, vor allem wenn es später im Verfahren um die Gestaltung sozialer Infrastrukturen und gemeinschaftlicher Räume geht.

Die erste Gelegenheit, den Siegerentwurf zu besichtigen, bestand auf der Wiese am Kultur- und Sportzentrum in Stuttgart-Münster am Samstag, 16. Juli 2022. Hier präsentierte die Baugenossenschaft im Rahmen von „Münster feiert“ allen Interessierten im Stadtbezirk Informationen zum Bauprojekt „Zukunft Münster 2050“ und zu dem Siegerentwurf. Von 11:00 bis 16:00 Uhr bestand die Möglichkeit zur Besichtigung des Entwurfs und mit der Genossenschaft ins Gespräch zu kommen.

Gerne können sich auch die Pressemitteilung hier downloaden!

ZUM VERFAHREN

1. Was zeichnet das Verfahren aus und welche Bedeutung hat der Wettbewerb für das Gesamtergebnis?

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2. Welche Themen waren in der Jurysitzung besonders wichtig?

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DER SIEGERENTWURF FÜR DAS NEUE QUARTIER MOSELSTRAßE

3. Welche Qualitäten bringt der Siegerentwurf in den Stadtbezirk Stuttgart-Münster?

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4. Wer hat gewonnen und was zeichnet der Siegerentwurf für ein Bild?

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5. Was bedeutet der Entwurf für das Thema Umzugsmanaement und für die Mieter im Quartier?

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6. Was bedeutet der Entwurf für das Thema bezahlbarer Wohnraum?

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7. Wie geht es jetzt weiter, damit der Siegerentwurf erfolgreich umgesetzt werden kann?

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Wettbewerbsergebnis
Zukunft Münster_Siegerentwurf_Perspektive

1. Platz, Modellfoto von PPAG architects
1. Platz, Perspektive Moselstraße, Blick nach Westen (Visualisierung: joyjoy studio)
S-Muenster_FunktionsUndNutzungsmix
 

1. Platz, Flächen- und Nutzungs-Mix
 

Zukunft_Muenster_Perspektive_zweiterPreis
S-Muenster_Praesentationsplan_

2. Platz, SESA
3. Platz, bogevischs büro
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